Artemis Fowl (Eoin Colfer)

Zeitgenössische Phantastik / Science-Fiction Crossover. Junges kriminelles Genie versucht, Sagengestalten eine Tonne Gold als Lösegeld für eine von ihm entführte Elfe abzupressen.

Zusammenfassung

Der hochbegabte Spross einer irischen Gängsterfamilie ist quasi allein zuhaus: Sein Vater wurde für tot erklärt und seine Mutter ist zwar körperlich zugegen, aber eigentlich ausschließlich in ihrer eigenen Welt. Und als wenn das nicht genug wäre braucht er dringend Geld, und davon viel.

Zusammen mit seinem Leibwächter Butler verfolgt er Hinweise über die Existenz von Elfen und ähnlichen Wesen und hat mithilfe eines Buches, seines Computers und sehr viel Geduld Erfolg. Und was macht der junge Kriminelle mit dem Wissen? Er spinnt den Plan eine Elfe zu entführen und für ihre Freilassung den Feenwesen eine Tonne Gold abpressen.

Dass diese Aktion nicht wirklich auf Gegenliebe stößt, kann man sich ausrechnen. Bald sieht sich Artemis Fowl der Zentralen Untergrund Polizei, einem Zwerg, einem Troll und jeder Menge sehr ungehaltener Personen ausgesetzt. Deren Standardmethoden in solchen Fällen versucht er sich, mit einem noch gewagteren Plan zu entziehen.

Die Welt

Anders als in der typischen Geschichten zeitgenössischer Phantastik sind hier Magie und Technik keine sich gegenseitig negativ beeinflussende Kräfte. Vielmehr hat das sogenannte Erdvolk das eine ohnehin, und das andere weit über den Stand der menschlichen Entwicklung hinaus entwickelt, sodass es der junge Kriminelle nicht nur mit magiebegabten Wesen, sondern mit magiebegabten Wesen mit Hightech-Ausrüstung zu tun hat.

Der Hauptcharakter

Man kann sagen, was man will, aber sympathisch ist Artemis Fowl nicht. Er ist ein fieser, gemeiner, böser Krimineller.

Gut, er liebt seine Mutter, und geht halbwegs vernünftig mit seinem Leibwächter um, aber trotzdem. Offensichtlich ist hochbegabte Kinder bei Kriminellen aufwachsen zu lassen und sie dann überraschend zu de-facto Waisen werden zu lassen nicht so richtig gut für Dinge wie, sagen wir mal, Empathie.

Ich kann Euch versichern, er wird mit der Serie netter. Schon der positive Einfluss seiner – ach nee, Spoiler.

Wenn man zu diesem Buch greift, sollte man nicht erwarten, einem sympathischen und nur missverstandenen Hauptcharakter zu begegnen. Hier ist Artemis Fowl definitiv einer der bösen Jungs. Und er hat kein Problem damit.

Buch

Das Buch hatte bei seiner Veröffentlichung leider ziemliches Pech. Nicht nur, dass das Cover nun wirklich nicht unbedingt zum Lesen einlädt. Nein, es wurde 2001 veröffentlicht, auf dem Höhepunkt der Harry Potter Zeit, das heißt, während der letzte Harry Potter Roman seine Buchprämiere und der erste Harry Potter Film seine Filmpremiere feierte. Zu dieser Zeit stand jeder Phantastik-Roman für junge Leser direkt unter dem Verdacht, dass der Autor oder die Autorin nur auf der Potter-Welle mitreiten wollte. Das hat diese Geschichte aber so gar nicht verdient, denn Colfers Welt hat nun wirklich überhaupt nichts mit der zu tun, die Joanne K. Rowling beschreibt.

Dieses Buch ist der erste Band einer achtbändigen Serie.

Ausgaben

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