Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein (Torsten Sträter)

Thorsten Sträter, Komödiant, Slam-Poet und vieles mehr, liest sich selbst.

Torsten Sträter, Herrenschneider, Mützenträger, Sohn des Ruhrgebiets und Schirmherr der Deutschen DepressionsLiga e.V. liest Torsten Sträter vor. Und erzählt Geschichten zu den Geschichten. Dann nimmt das jemand bei einer Lesung auf. Was herauskommt ist eine CD wie diese.

Für Torsten Sträters Geschichten fehlt mir die Genrebezeichnung. Er ist zu wenig politisch für Kabarett und zu tiefsinnig für Comedy. Er schreibt praktisch keine Gedichte, deswegen ist das tendenziell keine Slam-Poetry, und Kleinkunst ist seit Marc Uwe Kling ein so belastetes Wort…

Sicher ist, dass Torsten Sträter urkomische Geschichten schreibt, und dass er sie mit einer sehr typischen Stimme selbst vorliest, die sich dermaßen tief in die Furchen des eigenen Gehirns hineinfräst, dass ich sogar beim Schreiben dieser Zeilen höre, wie Sträter sie vorliest.

Ich kann nicht empfehlen, Sträter in der Bahn oder sonstwo in der Öffentlichkeit zu hören oder zu lesen – die Blicke der Umstehenden, wenn man plötzlich ohne jeden von außen erkennbaren Grund zu lachen anfängt, sind doch zu merkwürdig. Andererseits hat Sträter einen schönen Text darüber, warum Peinlichkeit total wichtig ist, weil sich blamieren die Seele reinigt . Außerdem soll ja zurzeit eh keiner raus.

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