Babylon 5

Science-Fiction-Serie (Space Opera) über eine Raumstation, die als Basis für unterschiedliche Völker dient und damit als Basis für eine fünf Jahre umfassende sorgsam geplante Erzählung um Krieg und Frieden und Personen und deren Beziehungen.

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 2257. Der aufgrund eines Missverständnisses begonnene Krieg gegen die technisch weit überlegenen Minbari endete zehn Jahre zuvor überraschend mit einer Kapitulation seitens der Außerirdischen.

Die Raumstation Babylon 5 wurde geschaffen, damit Menschen und Nichtmenschen einen Ort haben, an dem sie fernab ihrer Planeten leben und sich treffen können, Handel und Diplomatie treiben können, oder sich einfach nur besser kennenlernen, damit solch folgenschwere Missverständnisse in Zukunft unterbleiben. Da sich allerdings einige Rassen bereits durch langanhaltende Kriege untereinander sehr gut zu kennen glauben, ist das Zusammenleben auf der Raumstation nicht konfliktfrei.

Auf der Station sind neben den Menschen, die das meiste Personal stellen, diplomatische Vertretungen vieler nichtmenschlicher Rassen eingerichtet: Die dekandenten und artistokratischen Centauri, die spirituellen Minbari und die reptiloiden Freiheitskämpfer der Narn, die uralte und mächtige Zivilisation der Vorlonen, sowie viele sogenannte blockfreie Welten sind hier vertreten.

Die Serie erzählt vom intergalaktischen Konflikt zwischen Ordnung und Chaos, der zwischen den verschiedenen Zivilisationen schwelt, schonmal aufflackert oder auch lichterloh brennt, anhand der Vertreter dieser Zivilisationen an Bord von Babylon 5. Diese versuchen mal, den Konflikt zu befrieden, mal gießen sie Öl ins Feuer, mal stehen sie am Rand und betrachten die Flammen, präsent sind sie aber immer.

Über die Serie

Autor J. Michael Straczynski hat die Serie Babylon 5 als einen großen Roman geschrieben, bei dem jede Folge ein Kapitel darstellen sollte. Den großen Handlungsbogen hatte Straczynski bereits vor der ersten Folge fertiggestellt. Dies gibt ihm, anders als in vielen anderen Science-Fiction-Serien, die Möglichkeit, Vision, Vorahnung und Vorausschau über die kompletten fünf Staffeln einzusetzen.

Die Serie erzählt fünf Jahre der Raumstation Babylon 5, die Jahre 2257 bis 2261. Jeweils eine Staffel mit 22 Folgen erzählt ein Jahr der Handlung, sodass die Geschichte trotz ihrer Länge relativ schnell ist, bedeutet das doch, dass jede Folge á 44 Minuten in etwa 14 Tage der Geschichte abdeckt.

Die Bezeichnung als Space Opera ist von daher ganz passend, als dass sie Protagonisten zeigt, die permanent miteinander zu tun haben, und zwar sowohl räumlich durch den gemeinsamen Wohnort, als auch beruflich durch ihre Tätigkeit als Diplomaten. Andererseits wäre wegen des geschlossenen Handlungsrahmens die Bezeichnung Spacenovela noch passender.

Technisch war die Serie für ihre Entstehungszeit spektakulär hoch entwickelt. So verwendet sie praktisch ausschließlich computergerechnete Tricks und wurde komplett im 16:9-Format aufgezeichnet. Heute wirkt die Tricktechnik etwas altbacken, kein Wunder nach mehr als einem Vierteljahrhundert.

Was ihren Inhalt angeht, hat die Serie aber nichts von ihrer erzählerischen Wucht eingebüßt, was auch daran liegt, dass Babylon 5 wegen seiner Länge und der durchgehaltenen Gesamthandlung die Möglichkeit hat und ergreift, tiefsinnig zu sein und sich großer Themen zu bedienen. Die Charaktere stehen an unterschiedlichen Stellen in den Kontinuen zwischen Autoritarismus und freiem Willen, Krieg und Frieden, Ordnung und Chaos, und die Zuschauer müssen seine eigene Position hier an den Standpunkten der Charaktere finden und hinterfragen.

Ausgaben:

Good Omens

Phantastikkomödie. Apokalypse? Jetzt schon? Kann man das nicht verschieben?
Oder auch: Das Ende ist nah. Der Sohn des Teufels wird geboren und soll den letzten großen Kampf zwischen Himmel und Hölle einläuten. Die vier Reiter der Apokalypse werden ausgesandt – und dann fällt jemandem auf, dass das Kind bei seiner Geburt verwechselt wurde und der Junge, auf den Himmel und Hölle blicken, nicht der Antichrist ist.

Nach mehreren tausend Jahren als Agenten ihrer jeweiligen Seite haben sich der Engel Aziraphale und der Dämon Crowley ganz schön an die Menschheit, die Erde, und auch aneinander gewöhnt. Von daher trifft es sie wie ein Schlag, als der Antichrist geboren wird und damit das Ende aller Tage bevorsteht.

Sie entscheiden sich, dies nach Möglichkeit zu sabotieren und schleusen sich in den Haushalt derjenigen Eltern ein, die das Kind bis zu seinem elften Geburtstag großziehen sollen, um den Jungen entsprechend ihrer Fraktionen aber auch ganz generell gegen den letzten großen Kampf mitzuerziehen.

An Warlocks (so der Name des Knaben) elftem Geburtstag fällt den beiden auf, dass es wohl bei der Geburt eine Verwechslung gegeben hat und der Junge, den sie seit Jahren bewachen, nicht derjenige ist, welcher die Apokalypse auslöst.

Die vier Reiter*innen der Apokalypse, Krieg, Hunger, Tod und Umweltverschmutzung (Pestilenz hatte sich nach Erfindung des Penicillins zur Ruhe gesetzt (der Narr)), werden ausgesandt, und in den ganzen weiteren Kriegsvorbereitungen dämmert Aziraphales und Crowleys Management, dass irgend etwas nicht zu stimmen scheint.

Für die Freundfeinde (es gibt zu meinem Bedauern kein richtiges deutsches Wort für Frenemy, was ihre Beziehung sehr gut beschreibt) gilt es nun, den richtigen Antichristen zu finden, bevor die ganze Sache vollends aus dem Ruder läuft.

Diese Miniserie ist eigentlich keine Serie im klassischen Sinne. Vielmehr nutzt Neil Gaiman, Co-Autor und Drehbuchschreiber, zusammen mit der BBC das Format der Serie, um einen fünfeinhalb Stunden langen Spielfim zu inszenieren.

Eine Buchvorlage von Terry Pratchett und Neil Gaiman, David Tennant und Michael Sheen als Dämon und Engel, Benedict Cumberbatch als die Stimme Satans – was soll ich da noch sagen? Diese Serie sollte man nicht ungesehen lassen.

Ausgaben:

  • Amazon Prime
  • DVD (15,99 €)
  • Blu-ray (17,99 €)
  • Buch
    • Kindle (9,99 €)
    • ePUB (Tolino; 9,99 €)
    • Taschenbuch (12 €)
  • Hörbuch
    • Audible (19,95 € oder 1 Guthaben)
    • MP3-CD (13,29 €)
    • Download bei Thalia (20,95 €)
    • Onleihe der Stadtbücherei Iserlohn

Firefly – Der Aufbruch der Serenity

Ein Science Fiction Drama von Joss Whedon, allerdings besser beschrieben als Space Western. Eine kleine Crew um den Ex-Soldaten Malcolm Reynolds schlägt sich mit Gelegenheitsjobs dies- und jenseits der Grenze der Legalität durch, bis sie ein paar Flüchtlinge aufnehmen, wodurch ihre Leben wirklich interessant werden.

(Intro)

Fünfhundert Jahre in der Zukunft. Die Menschheit ist in Generationenschiffen in ein anderes Sonnensystem umgezogen. Nach einem Bürgerkrieg hat sich die Allianz, ein Zusammenschluss aus den letzten Großmächten USA und China, als Sieger und Herrscherin über das System herausgestellt, und vormalige Widerstandskämpfer sind entweder tot oder leben um die Randwelten und schlagen sich mehr schlecht als recht durch.

Einer dieser Personen ist Malcolm Reynolds, der mit seinem Schiff und einer kleinen Crew von fünf Personen und vier ständigen Schiffsgästen (beinahe) jeden Job um die äußeren Planeten herum annimmt, der genug abwirft, um regelmäßig etwas zu Essen auf dem Tisch zu haben.

Die äußeren Planeten haben wenig Hilfe bei der Kolonisierung und beim Terraforming bekommen und sind trockene Felsen, in denen die Menschen mit Ihrer Hände Arbeit und mit der Unterstützung von Nutztieren überleben. Das Transportmittel hier ist das Pferd, und die Waffen sind einfach zu reparierende Handfeuerwaffen, deren Munition ebenso einfach herzustellen ist: Revolver und Gewehre.

Dagegen sind die Allianzwelten dem Genre eher zugehörige hochtechnisierte Orte, von denen aber in der Serie nicht viel zu sehen ist: Als ehemaliger Soldat des Widerstands und mit seinen Flüchtlingen hält sich Reynolds lieber so weit von der Allianz fern, wie er kann.

Diese Diskrepanz macht den besonderen Reiz von Firefly aus und hebt die Serie von anderen Science Fiction Serien ab: Auf den äußeren Planeten finden wir den wilden Westen, um zwischen ihnen zu reisen schmuddelige Raumschiffe unter Kapitänen zweifelhafter Moral, und dagegen die sterilen, eher Science Fiction typischen Hightech Schiffe und Welten der Allianz.

In dieser Science-Fiction-Serie gibt es keine Aliens. Alles, was wir auf den Raumschiffen und den Planeten zu sehen bekommen, sind Menschen und die Tiere und Pflanzen, die sie bei der Kolonisierung der Planeten mitgebracht haben. Allenthalben die sogenannten Reaver fallen in die Charakterisierung von außerirdischen Monstern, aber sie sind Menschen, die aus Gründen, die in der Serie unerzählt bleiben, verrückt geworden sind.

Die Serie ist noch während der Ausstrahlung der ersten Staffel abgesetzt worden, weshalb am Ende der Serie viele Fragen offen bleiben. Diese werden im Film Serenity (2005) beantwortet. Damit muss der geneigte Zuschauer heute nicht, wie damals, als die Serie abgesetzt wurde, zwei Jahre auf ein vernünftiges Ende warten.

Joss Whedon ist ein brillianter Erzähler von Geschichten, und unabhängig vom Genre, ein wunderbarer Charakterzeichner. Wie auch bei seinen anderen Serien, zum Beispiel Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D., bleibt man schon alleine deswegen dran, weil man wissen will, wie es mit den Charakteren weitergeht.

Ausgaben:

  • Amazon Video (Staffel HD 19,99 €)
  • iTunes (Staffel HD 12,99 €)
  • Blu-ray (14,28 €)
  • DVD (11,90 €)

The Expanse (TV-Serie)

Science-Fiction Fernsehserie.
Im 24. Jahrhundert hat sich die menschliche Gesellschaft auf den Mond, den Mars und den Asteroidengürtel ausgedehnt. Die Ressourcen sind knapp und das Sonnensystem steht kurz vor einem Krieg.

(Trailer bei YouTube)

Handlung

Durch die Kolonisierung des Sonnensystems hat sich die menschliche Gesellschaft in drei Fraktionen aufgeteilt: Terraner, die auf der Erde aufgewachsen sind, Marsianer, die auf dem Mars aufgewachsen sind, und Gürtler, die im Asteroidengürtel aufgewachsen sind.

In ihren Lebensräumen stellen sich den Menschen unterschiedliche Probleme und Herausforderungen. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Lebensweisen (Schwerkraft, Nahrung, Wasser, Jobs,…) die Physis der Menschen stark verändert hat. Mit der Gütler-Creole hat eine Fraktion zudem mittlerweile eine eigene Sprache. Dadurch sind drei sich deutlich unterscheidende Gesellschaften entstanden.

Diese Gesellschaften sind in ihrer gegenseitigen Wahrnehmung mindestens Gegner, wenn nicht gar Feinde. Zum Zeitpunkt des Serienstarts stehen Erde und Mars kurz vor einem Krieg, während vom Gürtel terroristische Aktivitäten gegen die beiden inneren Planeten ausgehen.

Beginnend mit dem Verschwinden der reichen politischen Aktivistin Julie Mao spielen sich in der Serie drei Handlungsstränge parallel ab: Die Geschichte des Raumschiffkapitäns James Holden (Terraner, gespielt von Steven Strait) mit seiner Crew aus Gürtlern und Marsianern, die des Detektivs Joe Miller (Gürtler, gespielt von Thomas Jane) und die der hochrangigen Politikerin Chrisjen Avasarala (Terranerin, gespielt von Shohreh Aghdashloo). Die Entscheidungen und Handlungen der Charaktere in jedem Erzählstrang haben bald Auswirkungen auf die anderen Stränge, sodass sich alle drei zu einem stimmigen wie spannenden und das ganze Sonnensystem umfassenden Ganzen zusammenfügen.

Die Serie auf Basis der gleichnamigen Buchserie des Autorenteams James S. A. Corey ist (für ein fiktionales Universum) außerordentlich realistisch und wirklich gut gemachtes Science Fiction in bislang vier Staffeln.

Anzusehen ist The Expanse bei Amazon (Staffeln 1-4), sowie bei Syfy (nur Staffeln 1-3).